Mein Name ist Virginie. Ich bin schreibende Tänzerin und tanzende Schriftstellerin. Ich tanze im Tanzlabor Leipzig und habe auch schon mein erstes Buch mit dem Titel „Irgendwo zwischen Himmel und Hölle“ veröffentlicht. Es ging auf und ab in meinem Leben. Ich hatte während meines ganzen Lebens ziemlich viele soziale, familiäre und gesundheitliche Rückschläge.
Mit zehn Jahren hatte ich auf Grund eines Tumors eine Hirnblutung. Nach der ersten Bestrahlung in Dresden ist der Tumor immer weiter geschrumpft. Aber ich hatte ständig andere Komplikationen. Ein Jahr nach der Bestrahlung entwickelte sich meine einseitige Lähmung. Jeder Arzt sagte mir damals: „Nach der Behandlung wird es wieder gut.“ Ich wurde mit Medikamenten zu gepumpt, doch die Lähmung ist geblieben. Und nach sieben Jahren kam die zweite Hirnblutung. Ich erhielt wieder eine Bestrahlung, die aber keine Wirkung zeigte.
In dieser Zeit habe ich ein Buch über verschiedene Heiler dieser Welt gelesen. Einer von ihnen war Don Agustin, ein Schamane, der im peruanischen Regenwald lebt. Er faszinierte mich vom ersten Moment an. Ich bin zu ihm in den Dschungel gereist und habe dort einen alternativen Heilungsweg eingeschlagen, mit dem ich Erfolg hatte. Jetzt wird der Tumor nur noch wenig durchblutet.
Ich denke, dass jeder seine eigene Einstellung zur Medizin und zu Ärzten hat. Durch die Schulmedizin habe ich aber sehr viel Schlechtes und Zielverfehlendes an meinem eigenen Körper erfahren müssen, weswegen ich den Weg in den Dschungel gewagt habe.
Ich habe mich zurück ins Leben gekämpft und mache alles Schritt für Schritt. Eigentlich wollte ich als Übersetzerin durch die Welt reisen. Dass ich Tänzerin und Schriftstellerin bin, war nicht geplant. Aber jetzt bin ich auch wirklich sehr dankbar, dass ich diesen Weg gehen darf und kann. Denn dadurch haben sich auch wieder ganz andere Türen für mich geöffnet.
Interview wurde geführt am: 09. März 2023
Mein Name ist Virginie Blei. Ich bin Tänzerin – schreibende Tänzerin und tanzende Schriftstellerin.
Ich tanze im Tanzlabor Leipzig und habe auch schon mein erstes Buch mit dem Titel „Irgendwo zwischen Himmel und Hölle“ veröffentlicht. Momentan bin auf der Suche nach einem Verlag für mein zweites Buch „Wogen des Lebens“. Es ist autobiographisch. Ich versuche anhand meiner Lebensgeschichte anderen Menschen Mut, Hoffnung, Optimismus, Zuversicht und Geduld zu vermitteln.
Ich sage immer:
Wie die Wogen sich senken und heben,
das ist das Meer des Lebens.
Und dass man hofft, von Tag zu Tag,
das ist des Menschen Wellenschlag.
Oder auch:
Geduld ist der Schlüssel zur Freude. Manchmal sieht man erst nach einigen Wogen, nach einigen Bergen, was das Leben noch so für Reichtum bereithält.
So auf und ab ging auch mein Leben, und das spiegelt sich in meinem zweiten Buch „Wogen des Lebens“ wider. Ich hatte während meines ganzen Lebens ziemlich viele soziale, familiäre und gesundheitliche Rückschläge. Mittlerweile habe ich mich zurück ins Leben gekämpft.
Ich hatte mit zehn Jahren meine erste Hirnblutung. Ich hatte einen Tumor. Man konnte aber auch nicht direkt sagen, wo der Tumor herkommt. Nach der ersten Bestrahlung in Dresden ist der Tumor immer weiter geschrumpft. Aber ich hatte ständig andere Komplikationen: Zysten, Hämatome und so weiter. Dann kam ein Jahr nach der Bestrahlung meine einseitige Lähmung, wo mir jeder Arzt gesagt hat, nach der Behandlung wird es wieder gut. Die haben mich mit Medikamenten zugepumpt, und es ist geblieben. Und nach sieben Jahren kam die zweite Hirnblutung.
Ich hatte damals, zwei Tage vor Weihnachten, gerade die Zusage für mein Frankreich-Praktikum bekommen. Und einen Tag später, einen Tag vor Weihnachten, war diese zweite Hirnblutung. Ich habe Weihnachten und Silvester im Koma verbracht, aber ich bin wieder aufgewacht. Ich bin aus dem Koma aufgewacht und habe gesagt: „Mama, ich gehe jetzt nach Paris“. Und musste dann langsam realisieren, ich kann ja nicht, ich kann mich gar nicht mehr bewegen, gar nicht mehr laufen. Ich hatte echt gar keine Kraft mehr, keinen Lebenswillen und alles. Meine Mama hat mir sehr viel Unterstützung gegeben, mir geholfen, mich immer in den Rollstuhl gesetzt, wo ich fast rausgekippt bin, weil ich krumm und schief drinsaß. Sie hat mich in die Sonne geschoben und gesagt: „Los, guck doch mal, das schöne Leben und wie die Vögel zwitschern.“ Ich konnte das aber nicht, ich war am Boden zerstört, weil Frankreich – mein Traum – zerplatzt war. Es war sehr qualvoll die sieben Jahre lang.
Ich hatte nach der zweiten Blutung nochmal eine Bestrahlung und die hat keine Wirkung gezeigt. Dann haben die Ärzte gesagt: „Ja Frau Blei, da hat sich nix getan bei Ihnen“. Ich hatte keine Komplikationen, ich hatte aber auch keine Wirkung am Tumor. Und dann habe ich gesagt: „Mama, ich will die Qual nicht nochmal“, weil das alles echt sehr schmerzhaft war. Ich hatte vier Schrauben im Kopf. Dann hatte ich so einen Metallring drum herum. Und dann hat sich Druck aufgebaut, und ich dachte, es zersprengt meinen Kopf. Ich habe nur noch mit Morphium überleben können. Das ist auch gruselig, wenn man sich ausmalt, was da einem für Schadstoffe zugeführt werden, nur damit man keine Schmerzen hat, dafür nimmt man aber seinen Körper gar nicht mehr wahr.
Deshalb bin ich dann einfach einen alternativen Heilweg gegangen und habe damit Erfolg gehabt. Jetzt wird der Tumor nur noch wenig durchblutet und kaum frequentiert.
Ich hatte ein Buch über verschiedene Heilwege und Heiler dieser Erde gelesen. Dort waren vielleicht zehn oder zwanzig Heiler dieser Welt beschrieben. Ich wollte aber immer nur zu Don Augustin, einem Schamanen, der im peruanischen Regenwald lebt. Das ist aber im Dschungel. Da musste ich ja irgendwie hinlaufen können. Also habe ich heimlich im Keller geübt. Da hatte ich Gelenkschmerzen an meinem anderen Bein, weil ich mich nur mit einem Bein abstoßen konnte. Dann Schulterschmerzen, weil ich dann nur mit einem Arm drehen konnte. Ach, diese Zeit war echt grauenhaft. Ich habe mich im Keller aus dem Rollstuhl aufgehievt, und dann bin ich zwei, drei Schritte gelaufen, Die Ärzte hatten das eigentlich verboten, deshalb pssst.
Aber ich habe mir immer gesagt, wenn ich jetzt nicht trainiere, dann bauen sich die Muskeln ab, und ich will, dass die bleiben. Die Ärzte wollten mir das richtig beibringen, das heißt, richtig den Fuß heben und voransetzen. Aber ich hatte ja die Lähmung schon vor der zweiten Blutung und deswegen habe ich mir gesagt, ja Hauptsache wieder laufen, egal wie.
Und dann, ein halbes Jahr nach dem Regenwald, hatte ich noch einmal eine Kontrolle. Und der Arzt konnte es gar nicht fassen. Ich saß bestimmt eine Stunde in dem Arztsprechzimmer. Der Arzt ist immer wieder rausgerannt und hat meine Bilder gesucht. Und dann: „Frau Blei, wir können uns das jetzt nicht erklären, aber das müssen irgendwie Ihre Bilder sein. Wir sind sehr überrascht über Ihre spontane Heilung. Der Tumor ist nicht mehr sehr stark durchblutet, also nur noch teilweise frequentiert und auf das Minimalste geschrumpft. Und jetzt sehen wir von einer weiteren Bestrahlung ab.“
Ich denke, dass jeder seine eigene Einstellung zur Medizin und zu Ärzten hat. Durch die Schulmedizin habe ich aber sehr viel Schlechtes an meinem eigenen Körper erfahren müssen, weswegen ich den Weg in den Dschungel gewagt habe.
Das erste Mal haben wir die Reise über eine Reiseagentur gemacht. Wir waren mit einer deutschen Reisegruppe im peruanischen Regenwald und hatten auch einen Übersetzer dabei.
Eine schamanische Zeremonie war dort zum Beispiel so: Man bekommt bestimmte, ich sage mal, Elixiere, Medikamente, die Don Augustin aus dem Dschungel selbst extrahiert und eben zusammengemischt hat. Da braucht man dann schon Vertrauen. Vor allem Überwindung, weil die schmecken echt nicht so süß wie hier die Medikamente. Und dann macht man eine bestimmte, ich sage mal, Diät, also man hält sich an eine bestimmte Ernährungsweise. Und dann sitzt man zusammen in einer Hütte, dem Zeremonie-Saal. Dort wird Musik gemacht und der Schamane und seine Frau tanzen.
Und dann wurde ich einer spirituellen Operation unterzogen, einfach mit so einem Totem und so einem, ich sage mal, Zauberstab. Das war wie sein Zepter. Und die Gruppe, die mit im Zeremonie-Saal war, hat mich mental mit den guten Gedanken unterstützt. Danach haben wir auch eine Auswertung gemacht. Und alle haben den ‚Schädling‘ als schwarzen Geist wegfliegen sehen.
Hier in Deutschland sitze ich nur vor meinem Allgemein-Mediziner und erzähle ihm, was ich habe. Aber irgendwie rede ich gegen eine Wand. Bei Don Augustin, ich meine, er hat es dann für sich verarbeitet. Er brauchte auch immer ein, zwei oder drei Nächte und dann hatte er Visionen, von denen er uns am nächsten Morgen erzählte. Ich musste dann ein besonderes Medikament trinken, ein besonderes Elixier, was er extra für mich in der Nacht zusammengebraut hatte.
Ich habe mir die ganze Zeit über gesagt, das hilft, das hilft, das hilft. Ich bin gesund, ich bin gesund, ich bin gesund. Und habe quasi mein Mantra immer vor mich her gesungen, meinen Heiltext zelebriert. Und als ich dann im Wartezimmer von dem Neurologen saß, habe ich mir immer gesagt: Ich bin gesund, ich bin gesund, ich bin gesund, ich bin gesund, ich bin gesund!
Ich musste dann noch eine Angiografie machen, um die Gefäße richtig darzustellen, und da kam aber auch nur dasselbe raus. Und dann habe ich mir gesagt: Okay, jetzt ist der Schädling aus meinem Kopf weg und ich bin befreit. Jetzt gehe ich die Halbseitenlähmung an, und das schaffe ich auch. Und ich bin davon überzeugt, dass ich das schaffe, auch wenn mir Ärzte etwas anderes sagen. Laufen konnte ich dann schon wieder, aber ich bin weiter halbseitig gelähmt. Ich habe mir trotzdem immer gesagt: Ich schaffe das, ich schaffe das, ich schaffe das. Und ich arbeite ja auch immer noch daran.
Dadurch dass es schon so ein langer Zeitraum ist, ist es chronisch. Aber chronisch ist halt auch nur das, was dein Kopf manifestiert. Ich sage mir: Okay, ich habe jetzt vielleicht die Manifestation im Kopf. Aber niemand weiß, was ich kann, was ich für Kräfte habe. Ich gehe mehrfach in der Woche ins Fitness-Center, um mich zu bewegen, um meine Muskeln alle anzuspannen, um auch links zu trainieren, eben wo ich die halbseitige Lähmung habe.
Ich tanze im Tanzlabor. Ich habe mit drei Jahren mit dem Tanzen angefangen. Ich war ja noch gesund mit drei Jahren. Mit elf habe ich dann aufgehört, weil ich eben die Halbseitenlähmung bekam. Nach der zweiten Hirnblutung hatte ich sehr starke kognitive Einschränkungen. Ich konnte mir nichts mehr merken, ich hatte die ganzen Normen und Sitten dieser Welt vergessen. Das war echt gruselig.
Danach kam ich in die kognitive Tagesklinik in Leipzig. Ein dreiviertel Jahr später, war ich wieder in meiner Ausbildung. Ich bekam einen Anruf und wurde gefragt, ob ich nicht bei einem „Theater-Tanzprojekt“ mitmachen wöllte. Ich bin dann zu dem ersten Vortanzen gegangen. Dort habe ich drei halbseitig gelähmte Menschen gesehen, die quasi wie ich waren. Ich habe gedacht: Oh nee, mit denen willst du nicht auf die Bühne und bin rausgerannt. Das ist auch fies, ich weiß. Die Choreographin ist mir hinterhergerannt: „Doch, komm doch mal nächste Woche vorbei und schau es dir an. Nächste Woche sind die Profi-Tänzer da.“ Ich hatte keinen Bock, bin aber nochmal hingegangen. Die Profi-Tänzer hatten ihr Warm-up. Das sah so genial aus. Ich habe gesagt: „Ich will da mitmachen.“ Da hat die Choreographin gesagt: „Dann musst du auch mit den anderen Dreien mitmachen.“ Und da habe ich gesagt: „Na, okay.“
Und das war dann auch für mich mein Durchbruch. Dadurch hatte ich dann auch mehr Zugang zum Kulturbereich hier in Leipzig und bin dann irgendwann über Umwege beim Tanzlabor gelandet.
Ich hatte nach meiner ersten Hirnblutung viele soziale Probleme in meiner Heimatstadt. Ich komme aus einer kleinen Stadt im Vogtland. Dort waren die Leute noch nicht soweit. Ich hatte auch den Bezug zu meinen damaligen Freunden verloren, weil ich vieles nicht mehr mitmachen konnte. Ich konnte nicht mehr mitrennen, nicht mehr mitschwimmen, nicht mehr mit Fahrrad fahren.
Und dann hatte ich vor Ort schlechte Ausbildungsmöglichkeiten, weil ich immer viele Sprachen sprechen und reisen wollte. Das war dann unerreichbar für mich. Ich konnte ja keinen Führerschein machen, auch wegen meiner Augen, weil ich leider sehr schlecht sehe. Und dann habe ich gesagt: „Ich gehe nach Leipzig. Ich will unabhängig sein, ich will frei sein und selbständig.“ Die Selbständigkeit war mir immer sehr, sehr wichtig. In Leipzig habe ich eine Ausbildung zur Internationalen Wirtschaftsassistentin mit Fremdsprachen gemacht. In diesem Rahmen wollte ich auch mein Praktikum in Frankreich machen. Doch dann kam die zweite Hirnblutung.
Heute übersetze ich manchmal für das Tanzlabor den einen oder anderen Text. Französisch mag ich am allerliebsten. Ich rede auch Griechisch, Spanisch, Englisch und Deutsch, aber Deutsch rede ich nicht so gern. Ich habe einen Mini-Job und mein Ehrenamt im Tanzlabor. Was ich auch gerade mache, ist die inklusive Tanzanleiter-Ausbildung.
Ich glaube, Inklusion ist ein Prozess, ein kontinuierlicher Prozess, bei dem man nicht sagen kann: „So, jetzt haben wir Inklusion, weil wir eine Rampe haben.“ Es muss ja echt an alle gedacht werden, an die Blinden, die Gehörlosen und alle anderen. Es muss an die Leichte Sprache gedacht werden, damit es auch wirklich für alle verständlich ist, vor allem auch für Menschen anderer Nationen, die hier in Deutschland leben. Inklusion ist ja ein sehr großes Feld. Dazu möchte ich aber auch sagen, dass Marion Müller vom Tanzlabor sehr darauf achtet, dass wirklich an alle gedacht wird und es allen gut geht und niemand irgendwie hinten runterfällt.
Ich bin ehrenamtlich auch in einem Verein tätig, der psychisch erkrankte Menschen betreut. Und mir fällt oft auf: Wir reden von Inklusion, wir reden aber meistens von Inklusion für körperlich beeinträchtigte Menschen und vergessen dabei Menschen mit Depressionen, Burnout, Borderline oder sonst irgendetwas. Diese Menschen werden beispielsweise auf der Straße komisch angekuckt, weil sie gerade irgendeinen Tick haben. Und dann werden sie ausgelacht, obwohl sie nichts dafürkönnen. Bei ihnen ist es eben eine psychische Einschränkung, so wie andere körperliche Einschränkungen haben. Das finde ich traurig, dass wir von Inklusion reden, aber immer nur von Inklusion für körperlich beeinträchtigte Menschen und nicht für psychisch beeinträchtige Menschen.
Damals in der Schule war es schon schwer für mich, aber ich war halt auch jugendlich. Und heute stelle ich fest: Es hat sich schon sehr viel getan, und die Menschen werden auch rücksichtsvoller. Manchmal kommt einfach jemand an und will mir in die Bahn helfen, obwohl ich denke, ich kann das alleine. Ich finde es trotzdem schon nett, dass man versucht, mir zu helfen, auch wenn ich es wiederum traurig finde, dass ich diese Hilfe bräuchte. Manchmal ist es auch übergriffig, weil ich will ja auch nicht von jedermann angefasst werden.
Manchmal höre ich „Ah, kuck mal, die ist besoffen.“ oder „Wie läuft denn die?“ Jugendliche sind da manchmal sehr hart. Und dann denke ich mir, ja, die sind in der Pubertät. Aber das ist auch wieder der Punkt, wo ich denke, man müsste eigentlich in den Kinderschuhen anfangen. Also quasi von klein auf den Kindern zeigen, dass es normal ist, dass es auch Menschen gibt, die Einschränkungen haben.
Da gibt es ein schönes Spiel von „Inkluso“. Das ist vom Behinderten e.V. Leipzig. Da gibt es Inklusionsspiele, wo verschiedene Handicaps oder Beeinträchtigungen dargestellt sind, und man dann Memory spielt oder etwas anderes. Und das spiele ich jetzt immer mit meinem Neffen, damit er lernt, es gibt auch Menschen, die laufen nicht nur anders, die sitzen im Rollstuhl, die können nicht sehen, die können nicht hören, die können nicht reden.
Im Tanzlabor fühle ich mich schon sehr wohl, weil eben jeder willkommen ist und auch jeder integriert wird. Jeder kann mitmachen. Ich habe dazu auch einen schönen Poetry-Slam geschrieben und vertont. Wir machen immer so Impuls-Kreise im Tanzlabor, wo wir Videos zu bestimmten Themen machen, wie zum Beispiel zum Thema „Tempo – schnell und langsam“. Und dann macht jeder für sich ein Video, die werden dann zusammengeschnitten und mit Musik unterlegt. Und der nächste Impuls-Kreis soll mit dem Poetry-Slam werben.
Ich mache alles Schritt für Schritt. Mal kucken, was sich so entwickelt. Dass ich Tänzerin und Schriftstellerin bin, war nicht geplant. Ich wollte ja eigentlich rumreisen und übersetzen. Aber es hat sich so ergeben, und jetzt bin ich auch echt sehr, sehr dankbar, dass ich diesen Weg gehen darf und kann. Denn dadurch haben sich auch wieder ganz andere Türen für mich geöffnet. Und perspektivisch möchte ich gern meine Tanzanleiter-Ausbildung erfolgreich abschließen und dann gerne auch mal selber eine Choreographie für das Tanzlabor gestalten. Mein aktuelles Ziel ist natürlich, mein zweites Buch zu veröffentlichen. Reisen möchte ich auch. Dieses Jahr mal wieder meine Freunde in Spanien und in Frankreich besuchen. Im Mai fliege ich nach Manchester und besuche da noch Freunde.
Ich bin auch nur ein Mensch, der neue Abenteuer und Herausforderungen braucht. Aber im Tanzlabor gibt es einen harten Kern, so dass man dieses behütete Nest hat und trotzdem fliegen kann.
Hallo!
Ich bin Virginie.
Ich bin schreibende Tänzerin.
Und tanzende Schriftstellerin.
Ich tanze im Tanz-Labor Leipzig.
Und ich habe auch schon mein erstes Buch herausgegeben.
Es hat den Titel:
Irgendwo zwischen Himmel und Hölle
Ich habe schon viel Schlimmes erlebt.
Mit 10 Jahren hatte ich einen Hirn-Tumor.
Deshalb hatte ich eine Hirn-Blutung.
Gegen den Tumor habe ich eine Bestrahlung bekommen.
Dann ist der Tumor kleiner geworden.
Aber ein Jahr nach der Bestrahlung war mein Körper auf einer Seite gelähmt.
Die Ärzte sagten mir damals:
Nach der Behandlung wird es wieder gut.
Ich musste sehr viele Tabletten nehmen.
Aber die Lähmung ist geblieben.
Nach 7 Jahren kam die zweite Hirn-Blutung.
Ich habe wieder eine Bestrahlung bekommen.
Aber die Bestrahlung hat keine Wirkung gezeigt.
In dieser Zeit habe ich ein Buch über Heiler gelesen.
Einer von ihnen war Don Agustin.
Er lebt im Regen-Wald in Peru.
Das ist in Süd-Amerika.
Ich fand den Heiler Don Agustin sehr interessant.
Deshalb bin ich zu ihm nach Peru gereist.
Dort hat mich Don Agustin behandelt.
Mit Erfolg!
Jetzt wird der Tumor nur noch wenig durchblutet.
Ich denke:
Jeder hat seine eigene Einstellung zu Ärzten und Heilern.
Ich habe viele schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht.
Deshalb bin ich zu einem Heiler nach Peru gereist.
Ich habe mich zurück ins Leben gekämpft.
Ich mache alles Schritt für Schritt.
Eigentlich wollte ich als Übersetzerin durch die Welt reisen.
Ich hatte nicht geplant, dass ich Tänzerin und Schriftstellerin werde.
Aber jetzt bin ich sehr dankbar dafür.
Dadurch haben sich neue Türen für mich geöffnet.
Gespräch war am 09. März 2023
Der Text wurde vom Zentrum Leichte Sprache geprüft (Prüfzertifikat (PDF))
Virginie
Kurztext in Gebärdensprache (das Video besitzt keinen Ton und keinen Untertitel):