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Portrait von René P. und Max Lippert

    WG 6plus4

    Stichworte

    Gemeinsam Machen
    Gemeinschaft
    gesitige Einschränkung/Lernbehinderung
    organisieren
    Zusammenleben

    "Ich wünsche mir, dass es in Ostdeutschland mehr inklusive WGs gibt." René

      René: Ich bin fast 30 Jahre alt. Ich wohne seit zwei Jahren in der WG „6plus4“ und bin ein Gründungsmitglied dieser WG. Ich hatte zuerst nach anderen Wohnformen gesucht, zum Beispiel Wohnheime. Das war nicht wirklich so der Bringer, da ich alles schon kann. Ich kann auch wunderbar mit Geld umgehen. Teilweise hilft mir mein Betreuer. Wenn es um eine größere Anschaffung geht, muss ich das mit ihm regeln. Ansonsten kann ich das Geld selber verwalten.

      Dann gab es noch Außenwohngruppen. Das war schon die richtige Richtung. Zwischendurch habe ich einen Kurs zum Wohnen in einer WG gemacht.

      Irgendwann bekam meine Mutti einen Anruf, ob ich immer noch Interesse an einer inklusiven WG hätte. Das klang für mich gut. Da haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, wer noch mitmachen könnte. Nach und nach haben wir alle gefunden. So ist auch Max dazugestoßen.

      Max: Bei mir war es so, dass ich im Jahr 2016 eine neue Wohnung gesucht habe und dieses Konzept des inklusiven Wohnens schon kannte. Damals hieß es nicht inklusives Wohnen. Aber es war schon eine Lebensgemeinschaft von Menschen mit und ohne Handicap und zwar in Bologna. Dort in Italien habe ich diese Lebensform beim Bundesfreiwilligendienst kennengelernt. Als ich wieder nach Dresden kam, war ich ganz traurig, dass es so etwas dort nicht gibt. Ich bin nach Dresden gekommen, um Lehramt für Deutsch und Geschichte zu studieren. Das Schicksal wollte dann, dass ich das derzeit einzige ostdeutsche inklusive Wohnprojekt hier in Dresden finde.

      Ich bin zuallererst Mitbewohner dieser WG. Ein Freund, den man ansprechen kann. Einmal die Woche übernehme ich aber die Nachtbereitschaft. Ich kann dann in der Nacht jederzeit angerufen werden, beziehungsweise kann auch jederzeit an meine Tür angeklopft werden. Wir sind in der WG zehn Menschen, sechs Menschen mit Handicap und vier ohne Handicap.

      Mein Mitbewohner Jens hat mal gesagt: Das Tolle an der WG ist, dass jeder für jeden da ist. Und so empfinde ich das auch. Wir kochen zusammen. Wir haben zusammen Spieleabende, wir haben Filmabende. Aber wir haben eben auch die Momente, in denen sich jeder zurückziehen und auch mal für sich sein kann.

      René: Ich wünsche mir, dass es in Ostdeutschland mehr inklusive WGs geben wird.

      Interview geführt am: 05. März 2020

      Hallo!

      Wir wohnen zusammen in einer WG in Dresden.

      René:

      Ich bin fast 30 Jahre alt.

      Seit 2 Jahren wohne ich in der Wohn-Gemeinschaft 6plus4.

      Zu Wohn-Gemeinschaft sagen wir WG.

      6plus4 bedeutet:

      6 Menschen mit Behinderung.

      Und 4 Menschen ohne Behinderung.

      Ich habe die WG damals mitgegründet.

      Damals habe ich nach verschiedenen Wohn-Möglichkeiten gesucht.

      Zum Beispiel habe ich mir Wohn-Heime angeschaut.

      Aber die haben mir nicht gefallen.

      Ich kann ja alles selbst machen.

      Ich kann auch wunderbar mit Geld umgehen.

      Teilweise hilft mir mein Betreuer.

      Wenn es um größere Käufe geht:

      Dann muss ich das mit meinem Betreuer besprechen.

      Ansonsten kann ich das Geld selbst verwalten.

      Ich habe mir auch Außen-Wohn-Gruppen angeschaut.

      Das war schon die richtige Richtung.

      Dann habe ich einen Kurs zum Wohnen in einer WG gemacht.

      Irgendwann bekam meine Mutti einen Anruf:

      Hat ihr Sohn Interesse an einer inklusiven WG?

      Das klang für mich gut.

      Dann haben wir uns getroffen.

      Und wir haben überlegt:

      Wer könnte sonst noch mitmachen?

      Nach und nach haben wir alle gefunden.

      So ist auch Max zu uns gekommen.

      Max:

      Ich habe damals eine neue Wohnung gesucht.

      Das Konzept mit dem inklusiven Wohnen kannte ich schon.

      Damals hat man gesagt:

      Lebens-Gemeinschaft von Menschen mit und ohne Handicap.

      Das war damals in der Stadt Bologna in Italien.

      Nach der Zeit in Italien bin ich wieder zurück nach Dresden.

      In Dresden habe ich nach so einer WG gesucht.

      Aber ich habe nichts gefunden.

      Das fand ich schade.

      In Dresden habe ich Deutsch und Geschichte studiert.

      Um dann Lehrer zu werden.

      Und schließlich habe ich eine inklusive WG gefunden.

      Es ist die einzige inklusive WG in Ost-Deutschland.

      Jetzt bin ich Mit-Bewohner von der WG 6plus4.

      Ich bin ein Freund, den man ansprechen kann.

      1 Mal pro Woche habe ich Nacht-Bereitschaft.

      Nacht-Bereitschaft bedeutet:

      Es kann sein, dass jemand an meine Tür klopft.

      Oder dass mich jemand anruft.

      Mein Mit-Bewohner Jens hat mal gesagt:

      In unserer WG ist jeder für jeden da.

      Und das finde ich auch.

      Wir kochen zusammen.

      Wir haben zusammen Spiele-Abende.

      Wir haben Film-Abende.

      Wenn man möchte:

      Dann kann man sich auch zurück-ziehen.

      Und für sich sein.

      René:

      Ich wünsche mir:

      In Ost-Deutschland soll es mehr inklusive WGs geben.

       

      Das Gespräch war am 5. März 2020.

      Der Text wurde vom Zentrum Leichte Sprache geprüft (Prüfzertifikat (PDF))

      WG 6plus4

      Kurztext in Gebärdensprache (das Video besitzt keinen Ton und keinen Untertitel):

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      Portrait von René P. und Max Lippert

        WG 6plus4

        Bildbeschreibung und Einsprache des Kurztextes:

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        Portrait - WG 6plus4
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