Lukas aus Hoyerswerda

Lukas

Susanne Rößner

Lukas

Lukas aus Hoyerswerda

    Lukas

    Stichworte

    Alle Portraits
    Chronische Erkrankungen
    Junge Menschen mit Erkrankungen
    Teilhabe

      Ich bin Lukas, 13 Jahre alt und komme aus Hoyerswerda. Ich spiele gerne Basketball, Video-Spiele, habe Interesse an Kampfsport und zeichne gerne. Ich gehe in eine Körperbehinderten-Schule.

      Ich habe eine Krankheit namens Mukopolysaccharidose Typ 6. Ich bin kleinwüchsig, habe zum Beispiel eine übergroße Zunge, eine Hornhauttrübung, kann meine Arme und Beine nicht komplett ausstrecken. Ich bekomme jede Woche über einen Port-Katheder eine Infusion. Die Krankheit ist leider nicht heilbar, aber durch die Infusion verschlechtert sich mein Zustand auch nicht. Ich wünsche mir nur, dass es diese Infusion vielleicht irgendwann einmal in Tablettenform gibt. Denn dieses ständige Stechen nervt schon.

      Ich muss sagen, dass ich an sich gut mit meiner Krankheit leben kann, aber teilweise spiele ich es auch herunter. Ich finde es nur sehr unangebracht, wenn Leute auf der Straße dumm gucken, nur weil ich eben noch nicht einmal ganze 1,30 m groß bin. Die gucken, können aber nicht in mich reingucken und wissen nicht, wie ich überhaupt drauf bin. Diese Vorurteile nerven mich. Die denken: „Der ist klein, mit dem kann man machen, was man will.“ Aber hey, ich lebe damit. Was soll ich machen?

      Ich finde, man sollte uns wie normale Menschen behandeln. Ich hatte einen Freund mit verkrüppelten Fingern und die Leute haben nur deshalb von ihm Abstand genommen. Da bin ich dann für ihn eingesprungen und habe denen ein paar Takte erzählt, weil das so nicht geht. Er hat sich das ja nicht ausgesucht, wir alle haben uns das nicht ausgesucht. Wir sind ja auch nur Menschen.

      Mein Kumpel Maxi hat mir viel vom Jugendclubhaus Ossi und dem Zeichen-Club erzählt. Erst hatte ich Angst, dass dort Leute sind, die mich aufgrund meiner Beeinträchtigungen auslachen würden. Deshalb habe ich mich eine ganze Weile nicht getraut. Aber irgendwann dachte ich mir: „Ach komm, das ist jetzt egal. Ich gehe dorthin. Ich ziehe das durch.“

      Ich verstehe mich gut mit den Leuten, die im Zeichen-Club sind. Wir bekommen die Materialien gestellt und bezahlen, wenn wir welche davon benutzen. Wir können hier auf Leinwand oder Papier zeichnen oder auch Graffiti probieren. Und wenn wir Hilfe brauchen, dann wird uns geholfen.

      Interview wurde geführt am: 02. November 2023

      Hallo!

      Ich bin Lukas, 13 Jahre alt.

      Ich komme aus Hoyerswerda.

      Meine Hobbys sind:

      Basket-Ball, Video-Spiele, Kampf-Sport und Zeichnen.

      Ich gehe in eine Körperbehinderten-Schule.

      Meine Krankheit heißt Mukopolysaccharidose Typ 6.

      Und das sind die Merkmale meiner Krankheit:

      • Ich bin 1,30 Meter klein.
      • Dafür ist meine Zunge sehr groß.
      • Ich habe Probleme mit den Augen.
      • Ich kann meine Arme und Beine nicht komplett ausstrecken.

      Ich bekomme jede Woche Medikamente gespritzt.

      Die Krankheit ist nicht heilbar.

      Aber durch die Medikamente bleibt mein Zustand gleich.

      Ich wünsche mir, dass es die Medikamente bald in Tabletten-Form gibt.

      Denn dieses ständige Stechen nervt.

      Ich kann eigentlich gut mit meiner Krankheit leben.

      Aber manchmal habe ich Probleme.

      Ich ärgere mich, wenn Leute auf der Straße dumm schauen.

      Nur weil ich eben etwas kleiner bin.

      Aber sie können ja nicht sehen, wie ich so drauf bin.

      Vorurteile nerven mich.

      Zum Beispiel, wenn Leute denken:

      Der ist klein.

      Mit dem kann man machen, was man will.

      Aber hey, ich lebe damit.

      Was soll ich tun?

      Ich möchte wie ein normaler Mensch behandelt werden.

      Ich hatte einen Freund mit verkrüppelten Fingern.

      Die Leute wollten deshalb nichts mit ihm zu tun haben.

      Dann habe ich mit den Leuten geredet.

      Ich habe ihnen gesagt, dass das nicht in Ordnung ist.

      Mein Freund hat es sich ja nicht ausgesucht, wie seine Finger sind.

      Ich habe mir meine Krankheit auch nicht ausgesucht.

      Wir sind ja auch nur Menschen.

      Mein Kumpel Maxi hat mir viel vom Jugend-Haus Ossi erzählt.

      Dort gibt es einen Zeichen-Club.

      Ich zeichne doch so gern.

      Aber erst hatte ich Angst, dass mich die Leute auslachen werden.

      Deshalb habe ich mich lange nicht getraut, hinzugehen.

      Aber irgendwann habe ich zu mir gesagt:

      Ach komm, das ist jetzt egal.

      Ich gehe dorthin.

      Ich ziehe das durch.

      Und dann bin ich dorthin gegangen.

      Ich verstehe mich gut mit den Leuten, die im Zeichen-Club sind.

      Es gibt viele Zeichen-Sachen dort.

      Wenn wir welche nehmen, dann bezahlen wir.

      Wir können auf Lein-Wand oder Papier zeichnen.

      Oder Graffiti ausprobieren.

      Und wenn wir Hilfe brauchen, dann ist jemand da.

      Gespräch war am 02. November 2023

      Der Text wurde vom Zentrum Leichte Sprache geprüft (Prüfzertifikat (PDF))

      Lukas

      Kurztext in Gebärdensprache (das Video besitzt keinen Ton und keinen Untertitel):

      Lukas

      Bildbeschreibung und Einsprache des Kurztextes:

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      Portrait - Lukas
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