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Nele, Mariella und Doreen, aus Chemnitz

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    Nele, Mariella und Doreen

    Stichworte

    Nele: Mein Ziel ist es, ein Para-Ski-Team in Sachsen aufzubauen.

    Nele: […] mir wurde gleich eine Aufgabe mitgegeben: „Wenn du nach Sachsen gehst, dann nimm bitte den Behinderten-Sport mit und etabliere ihn dort.“

    Doreen: Über die WhatsApp-Gruppe wurden wir überhaupt erst darauf aufmerksam, dass es Para-Skilauf gibt und dass es somit auch für unsere Mariella möglich ist.

    Doreen: Prinzipiell fallen wir mit Mono-Skigerät schon auf. Das darf auch so sein. Meist erfahren wir auch positives Feedback, aber nicht immer.

    Nele: Der Perspektivwechsel, wenn man dann selbst im Mono-Ski sitzt, ist ganz wichtig. Erst dann merken die Begleitpersonen, auf welche Dinge sie wirklich achten und wie sie kommunizieren müssen. 

      Ich bin Nele Stürmer, ausgebildete Instructeurin für Behinderten-Skilauf und arbeite für den Skiverband Sachsen e. V.

      In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband haben wir 2023 zwei Schnuppertage in Sachsen veranstaltet. Und weil es gut angelaufen ist, wollen wir es intensiver betreiben. Die Termine finden an einem Wochenende statt und werden auf unserer Homepage veröffentlicht. Jeder kann sich anmelden. Wir können viele körperlichen Behinderungen abdecken:

      • Seh-Beeinträchtigungen
      • Rollstuhlfahrer – sie benötigen ein Mono-Skigerät
      • Amputierten-Skilauf – dafür braucht es spezielle Krückenski
      • vollständig & unvollständig Gelähmten – sie nutzen zum Teil eine normale Ski-Ausrüstung

      Doreen: Im Dezember 2023 war ich mit Mariella für ein Wochenende zum Skifahren an der Zugspitze. Dort hing die neue Ausschreibung aus und ich habe zum ersten Mal Oberwiesenthal gelesen und direkt an Nele geschrieben. Wir sind eine Skifahrer-Familie. Unser größter Wunsch war es, auch mit Mariella auf die Piste zu kommen. Deshalb haben wir uns sehr in das Thema reingekniet und geschaut, was möglich ist. Wir sind sehr dankbar, dass es diese Möglichkeit jetzt auch in Sachsen gibt.

      Nele: Meine Traumvorstellung ist es, dass die wettkampforientierten Para-Ski Alpin Kinder mit den anderen aktiven Alpin-Kindern zusammen trainieren können. Dass man da einfach gemeinsam unterwegs ist, denn ab einem gewissen Punkt ist es auch einfach nur Skifahren. Die Teilnehmer der Talent-Tage können aber selbst entscheiden, ob sie Breiten-Sport oder Wettkampfsport machen wollen. Es geht auch nicht nur um Ski Alpin, auch um die Disziplinen Para Langlauf und Para Biathlon.

      Bis zu einem gewissen Alter (bis 13 Jahre) können wir dies super in Oberwiesenthal abbilden. Gerade auch, wenn die Landestrainer in den Nicht-Behinderten Disziplinen dahinterstehen und die Inklusion mit unterstützen. Man lässt es, solange wie nötig, in der Para-Blase, besonders wo ein hoher Betreuungsschlüssel notwendig ist. Aber sobald sie selbständig mitfahren können, geht es dahin, dass es auch bei uns in Sachsen inklusiv stattfinden kann.

      Doreen: Es braucht nur Willen und Menschen, die Inklusion umsetzen.

      Vorstellung Nele

      Nele sagt:

      Ich bin Nele Stürmer.

      Ich arbeite für den Verein Ski∙verband Sachsen.

      Ich bin Lehrerin für Behinderten∙ski∙lauf.

       

      Ski∙verband Sachsen und Para∙sport

      Nele sagt:

      Zu Beginn gab es beim Ski∙verband Sachsen keine Angebote für Para∙sport.

      Im Ski∙verband Sachsen gab es jedoch Bedarf dafür.

      Ich habe Wissen in diesem Bereich.

      Zudem habe ich Kontakte in den Para∙sport.

      Damit konnte ich gut helfen, Angebote zu erstellen.

       

      Erste Schnupper∙tage im Ski∙para∙sport in Sachsen

      Nele sagt:

      2023 haben wir die ersten Schnupper∙tage im Ski∙para∙sport in Sachsen geschaffen.

      Das haben wir gemeinsam mit Benedikt Staubitzer gemacht.

      Benedikt Staubitzer ist Projekt∙leiter beim Deutschen Behinderten∙sport∙verband.

      Er ist verantwortlich für Schnee∙sport.

      Jeder kann sich für die Schnupper∙tage anmelden.

      Die Schnupper∙tage sind für alle körperlichen Behinderungen geeignet:

      • Seh∙beeinträchtigungen
      • Roll·stuhl∙fahrer
      • Amputierte
      • Gelähmte

      Vorstellung Mariella

      Mariellas Mutter sagt:

      Mariella ist bei den Schnupper∙tagen dabei.

      Mariella ist mit einem Wasser·kopf geboren.

      Ein Wasser∙kopf ist eine Krankheit.

      Im Kopf ist zu viel Flüssigkeit.

      Die Flüssigkeit kann nicht abfließen.

      Der Kopf wird größer.

      Das tut weh und ist gefährlich.

      Ein Arzt kann helfen.

      Oft bekommt man einen Schlauch in den Kopf.

      Dann kann die Flüssigkeit abfließen.

      Mariella ist behindert.

       

      Angebote für Sport

      In Sachsen gibt es kaum Sport∙angebote für Kinder wie Mariella.

      Das ist ein großes Hindernis.

      Mariellas Mutter sagt:

      Wir kriegen Mariella nicht in den Sport.

      Weil es keinen für sie gibt.

       

      Mariellas Familie und der Ski∙sport

      Mariellas Mutter sagt: 
      Wir sind eine Ski∙fahrer-Familie.

      Wir haben neben Mariella noch 3 Kinder.

      Unser größter Wunsch war es:

      Mariella kann mit uns Ski fahren.

      Wir hörten uns nach Wegen um.

      Wir fanden die Schnupper∙tage vom Ski∙verband Sachsen.

      Dafür sind wir dankbar.

       

      Mono∙ski

      Mariellas Mutter sagt:

      Marielle saß zum ersten Mal mit 5 Jahren in Mono∙skiern.

      Beim Mono-Skifahren sitzt man fest in einem Monoski-Gerät.

      Marielle fand es großartig.

      Mariella liebt vor allem die Schnelligkeit.

      Man braucht viel Kraft beim Mono-Skifahren.

      Deshalb war es für Mariella am Anfang schwierig.

      Ihr fehlte die Kraft.

      Beim Ski·fahren ist es eine Herausforderung Mariella zu halten.

      Wir müssen sie stoppen.

      Wenn sie zu schnell ist.

      Unser großes Ziel ist es:

      Sie fährt allein.

       

      Mono∙ski braucht Kraft

      Für jüngere Menschen ist Ski·fahren mit Mono·ski schwerer.

      Denn sie brauchen viel Kraft dafür.

      Die Kinder und Jugendlichen brauchen Muskeln.

      Nur mit diesen kann man lange Monoski fahren.

      Bestimmte Behinderungen machen das Mono∙ski∙fahren auch schwerer.

       

      Nele sagt:

      Am Anfang braucht der Para∙ski∙sportler viel Begleitung.

      Die Begleitungen helfen zum Beispiel Kurven zu fahren.

      Irgendwann können die Menschen allein fahren.

       

      Schnupper∙tage

      Nele sagt:

      Der Deutsche Behinderten-Sport·jugend bietet Schnupper∙tage an.

      Viele Sport·arten werden bei den Schnupper∙tagen vorgestellt.

      Anfänger können hier Sport∙arten testen.

      Die Schnupper∙tage finden in ganz Deutschland statt.

      Ein Tag findet zum Beispiel in Oberwiesenthal statt.

      Dieser Tag ist im Winter.

      Dort kann man verschiedene Sport∙arten testen:

      • Ski Alpin
      • Ski·lang·lauf
      • Biathlon

      Die Schnupper∙tage sind gut geordnet.

      Die Eltern werden viel unterstützt.

      Sie verfolgen das Ziel:

      Kinder mit Behinderung in den Sport bringen.

      Nach ein paar Jahren sollen Kinder in einen Verein kommen.

      Wenn es ihnen gefallen hat.

       

      Ausrüstung für das Ski·fahren

      Das Ausleihen von einer normalen Ski- Ausrüstung ist teuer.

      Das Ausleihen von einem Mono∙ski ist noch teurer.

      Bei den Schnupper∙tagen bekommt man einen Mono-ski ausgeliehen.

      Das nutzen Mariellas Eltern.

      Die Schnupper∙tage kosten 50 Euro pro Tag.

      Das ist ein sehr guter Preis.

      Bei dem Preis ist dabei:

      • der Ski-Lehrer
      • die Ausrüstung
      • der Ski-Pass

      Ein Mono∙ski kostet mehrere Tausend Euro.

      Das können sich nur wenige Familien leisten.

      Denn Zuschüsse für einen Mono∙ski gibt es nicht.

       

      Marielles Mutter sagt: 

      Wir sind für jede Hilfe und jedes Angebot dankbar.

       

      Ausbildung zum Para∙ski∙lehrer

      Nele sagt: 

      Bei den Schnupper∙tagen brauchen wir Übungs·leiter.

      Auch für die Ski·kurse.

      Bei vielen Teilnehmern brachen wir viele Übungs·leiter.

      Daher gebe ich für neue Übungs·leiter einen Schnell-Kurs im Behinderten∙ski.

      Ich bin keine Ausbilderin.

      Aber ich kann durch meine Erfahrung trotzdem helfen.

       

      Ski∙kurs und Inklusion

      Nele sagt:

      Ich möchte Familien erreichen.

      Um ihrem Kind mit Behinderung einen Ski-Kurs zu ermöglichen.

      Auch ihren Kindern ohne Behinderung.

      Das sind meine Ziele:

      Ein Para-Ski-Team in Sachsen aufbauen.

      Ich will ein regelmäßiges Angebot schaffen.

       

      Inklusion

      Mariellas Mutter sagt:

      Es gibt Barrieren in den Köpfen von Menschen.

      Die Barrieren müssen weg.

      Mariella darf normal aufwachsen.

      Und ihre Stärken entwickeln.

      Damit sie einmal selbständig ist.

      Daran arbeiten wir als Mariellas Eltern.

      Das kostet viel Kraft.

      Es gibt viele Hürden.

      Die Gesellschaft sagt: Wir wollen Inklusion.

      Die Gesellschaft lebt Inklusion aber überhaupt nicht.

      Das ist ein großes Problem.

      Ich wünsche mir:

      Mehr Menschen, die für Inklusion eintreten.

      Es gibt zu wenig inklusive Sport∙angebote.

      Zum Beispiel:

      Mariella schwimmt gern.

      Sie mag Wasser.

       

      Schwimmen gibt es bei uns nur für Erwachsene.

      Es gibt nichts für Kinder.

      Inklusion braucht Wille und Menschen.

      An der Körper·behinderten-Schule gibt es ein Ski∙lager.

      Aber nicht jeder kann am Ski∙lager teilnehmen.

      Zum Beispiel können Kinder mit Mono·skiern nicht mitkommen.

      Unsere Lehrer sind im Sport sehr aktiv.

      Sie machen bald die Ausbildung zum Übungs·leiter im Behinderten∙ski∙lehrer.

      In der 7. Klasse kann Mariella dann hoffentlich mitfahren.

       

      Übersichts∙karte

      Nele sagt:

      Beim Ski·verband Sachsen gibt es eine Übersichts∙karte im Internet.

      Hier findet man viele verschiedene inklusive Sport∙angebote in Sachsen.

      Auch unseren Ski∙sport im Erz·gebirge.

       

      Mehr Informationen: https://skiverbandsachsen.de/skisport-in-sachsen/termine dann Auswahl Disziplinen: “Parasport”

      Interview geführt am: 23.09.2024

      Interview veröffentlicht am: 05.12.2024

      Nele, Mariella und Doreen

      Kurztext in Gebärdensprache (das Video besitzt keinen Ton und keinen Untertitel):

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      Nele, Mariella und Doreen, aus Chemnitz

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        Nele, Mariella und Doreen

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        Nele: Mein Ziel ist es, ein Para-Ski-Team in Sachsen aufzubauen.

        Nele: […] mir wurde gleich eine Aufgabe mitgegeben: „Wenn du nach Sachsen gehst, dann nimm bitte den Behinderten-Sport mit und etabliere ihn dort.“

        Doreen: Über die WhatsApp-Gruppe wurden wir überhaupt erst darauf aufmerksam, dass es Para-Skilauf gibt und dass es somit auch für unsere Mariella möglich ist.

        Doreen: Prinzipiell fallen wir mit Mono-Skigerät schon auf. Das darf auch so sein. Meist erfahren wir auch positives Feedback, aber nicht immer.

        Nele: Der Perspektivwechsel, wenn man dann selbst im Mono-Ski sitzt, ist ganz wichtig. Erst dann merken die Begleitpersonen, auf welche Dinge sie wirklich achten und wie sie kommunizieren müssen. 

          Bildbeschreibung und Einsprache des Kurztextes:

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          Portrait - Nele, Mariella und Doreen
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