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Julien aus Auerbach zusammen mit seiner Schulbegleiterin Lydia und Pflegemutter

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    Julien

    Stichworte

    Julien: Ich habe eine Tetra-Spastik. Das bedeutet, dass bei mir alle vier Gliedmaßen durch Spannungen betroffen sind - und das jeden Tag. Ich stehe im Prinzip den ganzen Tag unter Strom.

    Pflegemutter: Die Grunderkrankung ist die Zerebralparese - frühkindlicher Hirnschaden.

    Lydia: Wir machen ganz normal den Unterricht mit und ich schreibe für ihn die Sachen auf.

    Julien: Es gibt manchmal Tage, an denen ich weine und frage: "Wozu das alles?"

      Ich bin Julien, 17 Jahre alt und gehe zurzeit in die Oberschule in Schöneck. Ich bin in der 8. Klasse. Ich habe eine Tetra-Spastik. Das bedeutet, dass bei mir alle vier Gliedmaßen durch Spannungen betroffen sind. Ich bin zu zeitig auf die Welt gekommen. Ich war nur 30 cm groß und zwei Stück Butter schwer.

      Pflegemutter: Julien hatte dann kurz nach der Geburt eine Hirnblutung. Das kommt bei sehr vielen Frühchen vor und die Hirnblutung hat im Gehirn Areale kaputt gemacht.

      Julien: Das logische Denken und das Sehen.

      Pflegemutter: Die Grunderkrankung ist die Zerebralparese – frühkindlicher Hirnschaden. Julien musste schon von Geburt an kämpfen. Wir hätten nie gedacht, dass er es schafft, an einer Regel-Schule so mitzukommen, wie er das jetzt macht. Das ist super. Mit viel Training hat Julien auch motorisch viel aufgeholt. Aber Training und Schule ist eigentlich zu viel, das schafft er nicht. Julien macht jetzt die 9. Klasse ganz normal mit, geht aber dann nicht in die Prüfungen.

      Julien: Mein eigentliches Berufsziel wäre Radio-Moderator gewesen, aber da kommt wieder das Lesen dazu. Das ist halt – langsam.

      Pflegemutter: Julien geht nach der Schule nach Dresden ins Berufsbildungswerk für Körperbehinderte. Dort ist ein Internat angeschlossen und die Versorgung gewährleistet. Ich denke, dass er dort auch noch einmal ein ganzes Stück selbständiger wird und eben auch Freunde findet.

      Zu Hause üben wir deshalb seine Selbständigkeit. Ich gehe extra aus dem Raum, so dass er alleine klarkommen muss. Er schafft das. Mir tut das dann auch manchmal leid, weil es viel länger dauert. Und ich weiß auch, dass es anstrengend ist. Mit Sicherheit helfen wir Julien zu Hause zu viel. Wir hoffen, dass er im Internat wirklich nochmal eine ganze Menge an Selbständigkeit und auch Selbstbewusstsein erlernt. Weil er möchte ja gern – das sagst du:

      Julien: Ich möchte alleine wohnen. Eine WG wäre cool.

      Pflegemutter: Er will nicht in ein Wohnheim. In Dresden ist das sicher auch möglich. Julien freut sich unheimlich auf Dresden, und zwischendrin kommt dann mal: „Ich glaube, ich bin noch nicht soweit.“ Dann sage ich: „Die Option, wieder nach Hause zu kommen, die ist immer da.“

      Julien

      Kurztext in Gebärdensprache (das Video besitzt keinen Ton und keinen Untertitel):

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      Julien aus Auerbach zusammen mit seiner Schulbegleiterin Lydia und Pflegemutter

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        Julien

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        Julien: Ich habe eine Tetra-Spastik. Das bedeutet, dass bei mir alle vier Gliedmaßen durch Spannungen betroffen sind - und das jeden Tag. Ich stehe im Prinzip den ganzen Tag unter Strom.

        Pflegemutter: Die Grunderkrankung ist die Zerebralparese - frühkindlicher Hirnschaden.

        Lydia: Wir machen ganz normal den Unterricht mit und ich schreibe für ihn die Sachen auf.

        Julien: Es gibt manchmal Tage, an denen ich weine und frage: "Wozu das alles?"

          Bildbeschreibung und Einsprache des Kurztextes:

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          Portrait - Julien
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