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Portrait von Sabine Roßberg und Franziska Stock

Gemeinsam Grün e.V.

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Portrait von Sabine Roßberg und Franziska Stock

Sabine Roßberg und Franziska Stock aus Leipzig

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Franziska

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Gemeinsam Grün e.V.

    Gemeinsam Grün e.V.

    Stichworte

    Alle Portraits
    Garten für alle/Inklusives Gärtnern
    Gemeinsam Machen
    Multiple Sklerose
    Naherholung
    Perspektive/Blickwinkel
    Rollstuhl

    Es sollte zur Selbstverständlichkeit werden, alle aktiv teilhaben zu lassen. Im SALVIA gibt es dieses Bestreben, was mir imponiert.
    – Franziska

    Wir wollen zukünftig auch selbst unsere Mitarbeiter aus- und weiterbilden. – Sabine

    Behinderung ist so individuell! Wir können uns an DIN-Vorschriften halten und abarbeiten. Aber man muss es trotzdem noch einmal individuell austesten und anpassen. – Franziska

    Auch mit MS kann ich etwas in diesem Bereich bewegen. – Franziska

    Unser Hauptfokus ist das Thema Inklusion und der Austausch über das Gärtnern hinaus. Das ist notwendig und wichtig. – Sabine

    Bei mir gilt ein Satz: Machen! – Sabine

      Sabine: Ich bin Mitbegründerin des Vereins „gemeinsam grün e.V.“ und die Geburtshelferin des SALVIA-Bildungsgartens. Das Projekt hat sich über viele Jahre entwickelt. 2018 haben wir das Angebot für einen großen Teil dieser Kleingartenkolonie bekommen, die völlig verwildert und zugewachsen war. Nach reiflichen Überlegungen haben wir „ja“ dazu gesagt und im März 2019 den Start mit dem SALVIA-Garten gewagt.

      Das Ziel ist die Barrierefreiheit unserer Angebote. Die ersten Schritte haben wir gemacht. In unterfahrbaren Hochbeeten kann mitgegärtnert werden. Eine Teilfläche ist gepflastert und somit für Rollis besser befahrbar. Da kann Franziska mehr dazu sagen, da ich nicht im Rolli unterwegs bin.

      Franziska: Ich bin seit März als Umweltpädagogin und Assistentin der Projektleitung angestellt. Ich bin Biologin und habe mich immer schon ehrenamtlich in der Umweltbildung engagiert. Mit 26 erhielt ich die Diagnose Multiple Sklerose (MS). Im Zuge der Krankheitsverarbeitung und -akzeptanz reifte in mir der Gedanke: Auch mit MS kann ich etwas in diesem Bereich bewegen. Also recherchierte ich nach Umweltbildungsmöglichkeiten, die barrierearm sind und entdeckte das Projekt SALVIA.

      Sabine: Unser Hauptfokus ist das Thema Inklusion und der Austausch über das Gärtnern hinaus. Das ist notwendig und wichtig. Die Behindertenrechtskonvention ist so lange unterschrieben, aber es passiert immer noch zu wenig in der konkreten Umsetzung. Wir sehen diesen Garten auch als Polarisierungsort. Das ist zwar ein bisschen hart ausgedrückt, aber wir wollen die Diskussionen über Inklusion anregen und den Austausch darüber fördern.

      Franziska: Ich bin seit zehn Jahren ein Mensch mit Behinderung. Den Blickwinkel eines einst körperlich fitten Menschen kenne ich also noch. Meine ‚neue‘ Perspektive auf das Leben hat mich einiges gelehrt. Vieles davon war bereichernd, einiges frustrierend. Es sollte zur Selbstverständlichkeit werden, alle aktiv teilhaben zu lassen. Im SALVIA gibt es dieses Bestreben. Das imponiert mir.

      Sabine: Bei mir gilt ein Satz: Machen! Hindernisse machen nur stärker. Sich ausprobieren, Erfahrungen sammeln, machen! Wir als inklusives Team haben gemeinsam schon so viel geschafft. Warum sollten wir nicht noch viel mehr schaffen?

      Interview geführt am: 17.06.2021

      Hallo!

      Wir sind der Verein Gemeinsam Grün.

      Wir, das sind:

      • Sabine Roßberg aus Leipzig
      • Franziska Stock aus Leipzig

      Frage:

      Hallo Sabine.

      Kannst du uns deinen Verein vorstellen?

      Sabine:

      Im Jahr 2013 haben wir den Verein Gemeinsam Grün gegründet.

      Wir haben einige verwilderte Klein-Gärten bekommen.

      Dann ist immer mehr daraus geworden.

      Schließlich haben wir das Projekt SALVIA gestartet.

      SALVIA ist ein inklusives Garten-Projekt.

      Unser Ziel ist Barriere-Freiheit.

      Ein Teil der Wege ist schon gepflastert.

      So kann man gut mit dem Rolli fahren.

      Die Beete sind extra hoch.

      Daher kann man im Rolli gärtnern.

      Franziska weiß dazu mehr.

      Sie ist selbst im Roll-Stuhl unterwegs.

      Frage:

      Hallo Franziska.

      Wie bist du zum SALVIA Bildungs-Garten gekommen?

       

      Franziska:

      Ich arbeite seit 1 Jahr als Umwelt-Pädagogin.

      Und ich bin Assistentin der Projekt-Leitung von SALVIA.

      Ich arbeite schon lange ehren-amtlich in der Umwelt-Bildung.

      Ich habe Biologie studiert.

      Mit 26 bekam ich die Diagnose:

      Multiple Sklerose.

      Die Abkürzung lautet: MS.

      Das musste ich erst mal verarbeiten.

      Dann dachte ich:

      Auch mit MS kann ich im Umwelt-Bereich etwas bewegen.

      Ich habe etwas gesucht mit Umwelt-Bildung.

      Und außerdem einen barriere-armen Ort.

      Ich fand das Projekt SALVIA.

      Frage:

      Welche Themen sind für euch wichtig?

       

      Sabine:

      Unsere zentralen Themen neben dem Gärtnern sind:

      • über Inklusion diskutieren
      • sich gemeinsam austauschen
      • die Rechte von Menschen mit Behinderung fördern

       

      Franziska:

      Ich bin seit 10 Jahren ein Mensch mit Behinderung.

      Ich erinnere mich noch an das Leben mit einem fitten Körper.

      Ich habe seit meiner Diagnose viel gelernt.

      Vieles war bereichernd.

      Vieles auch frustrierend.

      Alle sollten aktiv teilhaben können.

      Das sollte selbst-verständlich sein.

      Und das ist ein Ziel von SALVIA.

      Das finde ich schön.

       

      Sabine:

      Hindernisse machen nur stärker.

      Für mich ist wichtig:

      • Machen
      • sich ausprobieren
      • Erfahrungen sammeln

      Wir sind ein inklusives Team.

      Wir haben viel geschafft.

      Wir werden auch noch mehr schaffen.

      Das Gespräch war am 17. Juni 2021.

      Gemeinsam Grün e.V.

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